„Kurtinig ist Beispiel für andere Gemeinden“

Die Gemeinde Kurtinig ist für ihren innovativen Dorfentwicklungsplan, der die Attraktivität des Dorfes stärken soll, im Rahmen des Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet worden. Für die „Plattform Land“ ist Kurtinig damit ein Beispiel, wie eine positive Innenentwicklung zu mehr Lebensqualität und Attraktivität führen kann.

Wie das Dorf entwickeln? Mit dieser Frage haben sich die politisch Verantwortlichen in Kurtinig beschäftigt und einen umfassenden Dorfentwicklungsplan erarbeitet. Dieser sieht u. a. einen verantwortungsbewussten Umgang mit historischer Bausubstanz, die Idee, den Dorfplatz als eine Art Wohnzimmer der Bürger zu etablieren sowie die Schaffung einer Art Parklandschaft im Bereich der öffentlichen Gebäude vor. Zudem war Kurtinig bemüht, die öffentliche Infrastruktur zu bewahren und die interkommunale Zusammenarbeit auszubauen. So sind u. a. der Skaterpark Unterland und der Weinlehrpfad „Drei Dörfer – ein Weg“ entstanden.

Das Dorferneuerungskonzept hat die Jury der Europäischen „ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung“ überzeugt und bewogen, Kurtinig vor über 1.000 Dorferneuerungsakteuren aus ganz Europa in Tihany/Ungarn auszuzeichnen. „Für die ‚Plattform Land‘ zeigt die Auszeichnung, dass auch in Südtirol der Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes und die Sicherung der Lebensqualität immer mehr in den Fokus rückt“, freut sich der Sprecher der Plattform Leo Tiefenthaler, der zusammen mit dem Stellvertreter Andreas Schatzer der Gemeinde Kurtinig zur Auszeichnung gratulieren. „Kurtinig ist ein gutes Beispiel für andere Gemeinden, wie eine Gemeinde positiv entwickelt werden kann.“ Eine treibende Kraft bei der Dorferneuerung war Bürgermeister Manfred Mayr. „Für unsere kleine Grenzlandgemeinde ist dieser Preis Auftrag und Verpflichtung zugleich, den eingeschlagenen Weg fortzuführen zum Wohle und im Interesse der Dorfgemeinschaft.“

Gewinnerin des Europäischen Dorfentwicklungspreis 2016 war übrigens die Tiroler Gemeinde Fließ für ihre vorbildliche Siedlungspolitik, die zeitgemäße Baukultur, die Belebung des Ortskerns, die Unterstützung der Landwirtschaft, Wirtschaft und Beschäftigung sowie für die Pflege der Natur- und Kulturlandschaft. Der nächste Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis findet wieder in zwei Jahren statt. Die „Plattform Land“ ruft die Südtiroler Gemeinden zu einer regen Teilnahme am nächsten Wettbewerb 2018 auf.