Lokale Kreisläufe der Wirtschaft: Sektorenübergreifende Kooperationen für eine starke Region

Förderung von Regionalität und Identität durch lokale Wertschöpfungsketten in Südtirol

Kooperationen als Schlüssel zur regionalen Entwicklung

Vor dem Hintergrund, dass Kooperationen das drängendste und meistgewünschte Thema bei der Umfrage zur ländlichen Entwicklung im Sommer 2015 waren und dass ebenso der intersektoralen Kooperation von Seiten der Mitglieder der Plattform Land oberste Priorität eingeräumt wird, hat die Plattform Land seit Sommer 2018 ein Projekt zu den lokalen Kreisläufen der Wirtschaft in zwei Pilotgemeinden (Schlanders und Glurns) mit Unterstützung der Handelskammer gestartet.

Lokale Wirtschaftskreisläufe stärken die regionale Identität

Das Ziel ist unter Einbindung der Betroffenen die Schaffung eines auf sektorenübergreifender Kooperation beruhenden lokalen Kreislaufs, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst und welcher die regionale Identität stärkt.

„Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten führt zum Erfolg.“  Henry Ford

In dem zweijährigen Pilotprojekt werden nun zunächst bereits existierende Initiativen im Bereich der lokalen Kreisläufe analysiert und die Betroffenen – seien es Kunden, seien es Wirtschaftstreibende – in den beiden Pilotgemeinden bzw. im Vinschgau befragt. Darüber hinaus setzen sich die Akteure aller Wirtschaftsbereiche mit der Pilotgemeinde an einem runden Tisch zusammen und besichtigen beste Beispiele in benachbarten Regionen.

FLOW – Förderung Land, Orte, Wirtschaft

Das zunächst als „Lokale Kreisläufe der Wirtschaft – KiWiin 2018 gestartete Projekt läuft seit Sommer 2019 mit Unterstützung der Handelskammer unter dem Namen FLOW (Förderung Land Orte Wirtschaft) weiter. Dabei wurde unter anderem typische lokale Gerichte entwickelt und im Rahmen des Pilottest auch je ein Pop-up-store in Schlanders und Glurns mit lokalen Produkten eröffnet.

Die Abschlussveranstaltung „Vorfahrt für Regionales“ fand am 24. September 2021 in Prad statt.

Studie zu den Ab- bzw. Zuwanderungsmotiven von Frauen und Männern im ländlichen Raum

Ebenso läuft seit Sommer 2019 als eigenständiger Teil eine neue Studie an. Aufbauend auf der WIFO-Studie zu Zu– und Abwanderungsmotiven von Hochqualifizierten sowie dem ESF-Projekt „Gehen oder Bleiben“ am Deutschnonsberg bzgl. der Motive der Frauen, sollen die geschlechter-spezifischen Motive bzgl. Bleiben, Abwandern oder Zuwandern speziell im ländlichen Raum in Südtirol analysiert werden und mit Hilfe von qualitativen Befragungen untermauert werden. Zusätzlich zu den Motiven der Frauen sollen auch separat diejenigen der Männer im ländlichen Raum untersucht werden und jeweils geschlechtsspezifisch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Mitentscheidungsgrund bzgl. Bleiben, Gehen oder Zuziehen analysiert werden. Begleitend zur Studie werden Sensibilisierungsveranstaltungen unter Einbezug von Arbeitgebern im ländlichen Raum veranstaltet, welche insbesondere Frauen eine berufliche Perspektive (auch in Führungspositionen) in Vereinbarkeit mit der Familie bieten.

Studie zu Abwanderungs- und Zuwanderungsmotiven im ländlichen Raum

Warum bleiben, gehen oder zurückkehren?

Seit Sommer 2019 läuft eine eigenständige Studie, die sich mit den Zu- und Abwanderungsmotiven von Frauen und Männern im ländlichen Raum in Südtirol befasst. Aufbauend auf vorherige WIFO-Studien und das ESF-Projekt „Gehen oder Bleiben“ werden qualitative Befragungen durchgeführt, um die Entscheidungsgründe für das Leben im ländlichen Raum besser zu verstehen.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf als entscheidender Faktor

Neben allgemeinen Abwanderungsmotiven wird gezielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf untersucht, um Lösungsansätze für eine bessere Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt zu entwickeln. Begleitend dazu finden Sensibilisierungsveranstaltungen für Arbeitgeber statt, die Frauen berufliche Perspektiven auch in Führungspositionen ermöglichen sollen.

Vorstellung der Studienergebnisse und Lehrfahrt

Am 26. Jänner 2021 wurden die Studienergebnisse offiziell präsentiert. Im September 2021 folgte eine Lehrfahrt mit Akteuren aus Südtirol ins benachbarte Ausland, um internationale Best Practices im Bereich Regionalentwicklung und Gleichstellung zu analysieren.

Studienergebnisse im Detail

 

Im Rahmen der Studie fand im September 2021 eine Lehrfahrt mit den Akteuren aus Südtirol ins benachbarte Ausland zu „Potenzialen der Regionalentwicklung für Frauen (und Männer)“ statt. 

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