EU erlässt Richtlinien zur Energieeffizienz von Gebäuden: Plattform Land bietet Sanierungsberatungen

Im Rahmen des europäischen Grünen Deals hat die Europäische Union am 12. April 2024 neue Vorgaben zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden verabschiedet, die darauf abzielen, die CO2-Emissionen zu senken und den Energieverbrauch in der EU zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da Gebäude in Europa für etwa 40 % des Energieverbrauchs verantwortlich sind.

 

Die Richtlinie sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ehrgeizige nationale Ziele festlegen, um den Primärenergieverbrauch bis 2030 um 16 % und bis 2035 um 20-22 % zu reduzieren. Für Nichtwohngebäude sind stufenweise Sanierungen der ineffizientesten Gebäude bis 2033 vorgeschrieben. Ab 2028 müssen alle neuen öffentlichen Gebäude und ab 2030 alle neuen Gebäude emissionsfrei sein. Diese Ziele sind nicht nur ein bedeutender Schritt zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050, sondern verbessern auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der EU. Erreicht werden sollen diese Vorgaben, indem Immobilien saniert werden: Wärmedämmung, Einsatz energieeffizienter Fenster und Türen, Modernisierung von Heizungs- und Kühlsysteme, Einsatz fortschrittlicher Baumaterialien und Technologien, Integration erneuerbarer Energietechnologien direkt am oder im Gebäude.

 

Plattform Land bietet Sanierungsberatungen

Um die Umsetzung dieser ambitionierten Ziele zu unterstützen, bietet die Plattform Land in Zusammenarbeit mit der Kammer der Architekten spezialisierte Sanierungsberatungen für Private und Gemeinden. Diese Initiative zielt darauf ab, insbesondere leerstehende und ungenutzte Gebäude zu revitalisieren und dadurch zur Belebung der Gemeinden und zur Vermeidung von Zersiedelung beizutragen.

Das Beratungsangebot umfasst bis zu 15 Stunden professionelle Begleitung durch erfahrene Architektinnen und Architekten. Interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gemeinden können sich über die Webseite www.plattformland.org/sb bis zum 29. April 2024 anmelden, wo sie auch die notwendigen Unterlagen und eine Checkliste zur Sanierungsberatung finden. Die Projekte werden von einer Fachjury ausgewählt.

Dank der Unterstützung durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse ist diese Beratung für Privatpersonen zu einem reduzierten Selbstbehalt von 400 Euro zzgl. MwSt. zugänglich, während Gemeinden eine Pauschale von 1.000 Euro zzgl. MwSt. tragen.

 

Ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft

Die überarbeitete Richtlinie für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg Europas zu einer nachhaltigen Zukunft. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz und die Stärkung der lokalen Gemeinschaften durch die Wiederbelebung leerstehender Gebäude wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch sozialer Mehrwert geschaffen und die Wirtschaft gefördert. Die EU rechnet mit einer regelrechten Sanierungswelle. Immerhin gibt es allein in Italien rund sieben Millionen Gebäude, welche in die schlechtesten Energieklassen fallen. Außerdem ist damit zu rechnen, dass weitere finanzielle Anreize für Sanierungen geschaffen werden.

Neue Wege für Südtirol: Plattform Land setzt weiterhin auf nachhaltige Dorfentwicklung

PRESSEMITTEILUNG zur Mitgliederversammlung der Plattform Land am 16. April 2024

Bozen, 16. April 2024 – Die Plattform Land, eine Initiative zur Förderung nachhaltiger ländlicher Entwicklung, gab heute während ihrer Mitgliederversammlung Fortschritte und neue Projekte bekannt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 arbeitet die Plattform erfolgreich mit über 20 Gemeinden zusammen, um Leerstände sinnvoll zu nutzen und ländliche Gebiete zu revitalisieren. Mit der Einführung einer landesweiten, digitalisierten Leerstandserhebung in Kooperation mit dem Südtiroler Gemeindenverband und ausgewählten Pilotgemeinden setzt die Plattform Land Initiativen um, die das Potenzial haben, ländliche Regionen nachhaltig zu gestalten und zu stärken.

„Unsere Vision ist es, ländliche Räume attraktiv und lebendig zu erhalten. Durch intelligente Nutzung des raren Kulturgrundes können wir unsere Ziele, Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Flächen zu schützen, erreichen“, erklärte Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land. Die 16 Mitgliedsorganisationen der Plattform, bestehend aus Vertretern der Wirtschaft, des sozialen Sektors und der Politik, unterstützen diese Vision durch vielfältige Projekte und Initiativen. Bei der Sitzung wurde Landesrat Luis Walcher neu in den Vereinsausschuss gewählt und ersetzt damit Arnold Schuler.

Ein Schlüsselprojekt der Plattform war „SHELTER“, das sich der nachhaltigen Nutzung und Sanierung historischer Gebäude widmet. Das Projekt zielte darauf ab, die traditionelle Bauweise zu bewahren und gleichzeitig moderne Nutzungsmöglichkeiten zu integrieren, um so die regionale Entwicklung zu fördern. Das Projekt gipfelte in der Ausarbeitung eines Förderleitfadens für Südtirol, in welchem die verschiedenen Förderungen für Sanierungen auf Landes- und Staatsebene aufgezeigt und erklärt werden.

Ein vorrangiges Ziel der Plattform Land ist es, vor allem leerstehende Gebäude und Immobilien zu sanieren und somit wieder attraktiv und nutzbar zu gestalten, um Zersiedelung und Abwanderung entgegenzuwirken. Derzeit läuft dank Förderung der Stiftung Südtiroler Sparkasse die dritte Auflage der Plattform Land Sanierungsberatung. Private und Gemeinden können sich bis 29. April bewerben: www.plattformland.org/sb

Zudem hat die Plattform Land in diesem Jahr das EU-Projekt SUSMAT gestartet, das sich auf nachhaltige Materialien und Methoden im Bauwesen konzentriert. Die Ergebnisse sollen helfen, ökologische Sanierungen durchzuführen und bestehende Gebäude effizienter zu nutzen. In diesem Zuge wird eine Reihe von Online-Weiterbildungen angeboten, die ab Mai 2024 stattfinden. Diese Weiterbildungen sind speziell für Fachleute aus Architektur, Handwerk und Bauindustrie konzipiert und decken wichtige Themen wie nachhaltige Materialien, Lebenszyklusanalysen und interdisziplinäre Zusammenarbeit ab.

Die Jahrestagung der Plattform Land findet am 30. Mai 2024 in Tisens statt. Unter dem Motto „Chancen für die Wirtschaft im ländlichen Raum“ werden Lösungen und Strategien diskutiert, die dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken sowie zu einer verbesserten Work-Life-Balance und wirtschaftlichen Belebung im ländlichen Raum beitragen sollen. Anmeldungen sind bis 27. Mai möglich.

Jahrestagung Plattform Land 2024

CHANCEN FÜR DIE WIRTSCHAFT IM LÄNDLICHEN RAUM

 

Gesamtheitliche Lösungsstrategien in Zeiten des Arbeitskräftemangels

Donnerstag, 30. Mai 2024

9.00 – 13:00 Uhr

Mehrzwecksaal Tisens (Gemeindehaus 78, 39010 Tisens)

 

Arbeitskräftemangel trifft uns hart, doch der ländliche Raum steht vor seiner großen Chance! Jetzt zählt jeder Schritt hin zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance und einer blühenden lokalen Wirtschaft. Gefragt sind bewährte Lösungen und frische Ideen, die gemeinsam von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik getragen werden. Welche Chancen und Herausforderungen warten? Wie können wir sie gemeinsam meistern? Es ist Zeit für nachhaltiges Handeln, um den ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen. Machen wir uns jetzt gemeinsam auf den Weg!

Das Programm der Jahrestagung folgt demnächst.

Anmeldungen innerhalb Montag, 27. Mai 2024 > HIER GEHT’S ZUR ANMELDUNG.

ONLINE WEITERNBILDUNGEN: INNOVATIV & NACHALTIG SANIEREN

Wir bieten vier kostenlose Online-Weiterbildungen für Fachleute aus Architektur, Handwerk & Bauindustrie:

MODUL 1 – NACHHALTIGE MATERIALIEN – 08/05/2024, 14:00-17:00 Uhr

MODUL 2 – LEBENSZYKLUSANALYSE – 22/05/2024, 14:00-17:00 Uhr

MODUL 3 – INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT – 04/06/2024, 14:00-17:00 Uhr

MODUL 4 – FÖRDERUNGEN FÜR SANIERUNGEN – 19/06/2024, 14:00-17:00 Uhr

Das Programm im Detail finden Sie HIER.

Anmeldungen HIER bis zum 3. Mai 2024.

Start Plattform Land Sanierungsberatung 2024

Neuauflage der Plattform Land Sanierungsberatung in Zusammenarbeit mit der Kammer das Architekten und der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Wir bieten wieder Beratungen mit Lokalaugenschein, eine erste Kostenschätzung und die Finanzierungsmöglichkeiten sowie konzeptionelle Überlegungen durch Architektinnen und Architekten.

Bewerbungen können innerhalb 29. April 2024 eingereicht werden. Alles Informationen dazu finden Sie HIER.

Webinar Leerstandsmanagement 27.03.2024

Das Webinar für Leerstandsmanagement, das am 27. März 2024 stattfand, bot einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit leerstehenden Immobilien. Der Flächenverbrauch steigt in Südtirol seit einigen Jahren wieder leicht an. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken und die Orte lebendig zu halten stand das Thema Leerstandserhebung und Leerstandsmanagement im Fokus dieses Webinars.

Es wurden die landesweiten Richtlinien für die Erhebung von Leerständen vorgestellt und vom Südtiroler Gemeindenverband erklärt, wie die Daten von den Gemeinden in die Software Goffice eingepflegt werden müssen. Anschließend wurde näher auf das Leerstandsmanagement eingegangen, als Schlüssel für die Reaktivierung von Leerständen. Hierzu wurde auf den Leitfaden „Leerstand mit Aussicht“ der TU Wien verwiesen, in welchem vor allem auf die Rolle der Kümmererinnen und Kümmerer eingegangen wird und positive Beispiele für ein aktives Leerstandsmanagement vorgestellt werden. Außerdem kamen auch zwei Praktikerinnen aus dem Bereich Leerstandsmanagement aus Südtirol zu Wort.

Weiters wurde auf den Shelter Förderleitfaden der Plattform Land verwiesen, welcher einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten im Bereich Sanierung für Private, Unternehmen und Gemeinden bietet sowie auf die Neuauflage der Plattform Land Sanierungsberatung: In Zusammenarbeit mit der Kammer das Architekten und der Stiftung Südtiroler Sparkasse werden eine Beratung mit Lokalaugenschein, eine erste Kostenschätzung und die Finanzierungsmöglichkeiten sowie konzeptionelle Überlegungen durch
Architektinnen und Architektinnen geboten. Bewerbungen für die Plattform Land Sanierungsberatung können innerhalb 26. April 2024 eingereicht werden.

Aufzeichnung Webinar Leerstandsmanagement vom 27. März 2024

Präsentation Webinar Leerstandsmanagement vom 27. März 2024

Weitere Informationen zum Pilotprojekt Leerstandsmanagement der Plattform Land und zu den landesweiten Richtlinien für die Leerstandserhebung finden Sie HIER.

Erneuerbare Energiegemeinschaften

Seit dem 24. Jänner ist das neue Ministerialdekret zu den Erneuerbare Energiegemeinschaften in Kraft.

Wie die Materie geregelt ist, welche Neuigkeiten es gibt und welche Chancen diese Gemeinschaften bieten, wurde im des Webinars „Erneuerbare Energiegemeinschaften – EEG“ am Dienstag, 20. Februar um 16.00 Uhr, erörtert.

Das Webinar wird von der „Plattform Land“ mit Unterstützung der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft organisiert und wurde aufgezeichnet. HIER können Sie sich das Webinar in voller Länge ansehen.

Die Beiträge der Referentinnen und Referenten können Sie hier einsehen:

„Was ist eine Erneuerbare Energiegemeinschaft?“, Stephanie Maffei, Südtiroler Energieverband – SEV

„Schritt für Schritt zur Energiegemeinschaft“, Pascal Vullo, Südtiroler Bauernbund, Abteilung Innovation & Energie

„Formen und Rechtsformen vonErneuerbare-Energie-Gemeinschaften“, Karl Heinz Weger, Raiffeisenverband Südtirol

 

Und hier Pressemitteilung, welche in Anschluss an das Webinar veröffentlicht wurde:

Pressemitteilung der Plattform Land zum Webinar „Erneuerbare Energiegemeinschaften“ vom 21.02.2024

Pressemitteilung und Präsentationen: Herbsttagung „COWORCare“

Nachfrage nach Coworking und Betreuung wächst

Plattform Land schafft im Projekt “COWORCare” die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

 

Nachbericht mit Pressemitteilung und Präsentationen zur Herbsttagung „COWORCare“ vom 14. Dezember 2023 in der BASIS Vinschgau Venosta.

 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein brandaktuelles Thema, mit sich verändernden Rollenbildern, Arbeitskräftemangel, steigender Nachfrage an Betreuungseinrichtungen usw. Auf der Herbsttagung der Plattform Land und zugleich Abschlussveranstaltung des Projektes “COWORCare” in der BASIS Vinschgau Venosta wurden Beispiele aufgezeigt, wie Coworking und Betreuung bzw. Pflege miteinander verbunden werden können.

“Coworking ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Auch in Südtirol gibt es mittlerweile ein beachtliches Angebot. Und dieses mit einer Kinderbetreuung zusammenzuführen wird die Herausforderung der Zukunft. Die Gemeinden bemühen sich sehr, der wachsenden Nachfrage an Kinderbetreuungsplätzen gerecht zu werden. Wir müssen offen für neue Ideen sein und diese auch fördern, besonders mit Blick auf den ländlichen Raum“, unterstrich Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.

 

Lesen Sie hier die COWORCare_Pressemitteilung Herbsttagung BASIS Vinschgau 14.12.2023.

 

Präsentationen:

Michelle Bässler – Der Bedarf für Coworking & Care (EN)

Stanka Klemenčič – COWORCare Final Event (EN)

Katrin Gruber – Pop-Up Kinderbetreuung an der BASIS Vinschgau Venosta

Sarah Meraner – Poetry Slam – Synapsen-Neuprogrammierung

 

HIER geht’s zur Projektseite mit allen Infos und weitern Links zum Projekt „COWORCare“.

COWORCare Herbsttagung & Abschlussveranstaltung | 14.12.2023 | BASIS Vinschgau Venosta | 17:00 Uhr

Das Projekt „COWORCare“ zielt darauf ab Coworking und Care zusammenzuführen, also auf die Inklusion von Kinderbetreuung – und perspektivisch auch der Senior*innenbetreuung – im Bereich von Co-Working-Strukturen. So könnten junge Eltern und vor allem Frauen, die immer noch den Großteil der sozialen Betreuung leisten, in die Lage versetzt werden, in einem kreativen Umfeld in der Nähe ihres Wohnorts oder ihres Ferienaufenthalts zu arbeiten, während sie ihre Kinder/älteren Menschen in oder in der Nähe der Co-Working-Struktur betreuen lassen. So könnten mehr junge Familien und Alleinerziehende am lokalen Arbeitsmarkt teilnehmen, was den Pendler*innenverkehr reduzieren und eine kooperativere und offenere Arbeitskultur auch in abgelegenen Ortschaften schaffen würde.

In der BASIS Vinschgau Venosta wurde von Anfang Oktober bis Anfang November im Rahmen des Projektes „COWORCare“ eine Pop-Up-Kinderbetreuung eingerichtet.

Unserer diesjährige Herbsttagung „COWORCare“ findet am 14. Dezember 2023 in der BASIS Vinschgau Venosta um 17:00 Uhr statt.

Hier das PROGRAMM im Detail.

ANMELDUNGEN bitte HIER innerhalb 11. Dezember 2023.

Flächenverbrauch auf Rekordhöhe in Italien – auch in Südtirol weitere Zunahme

Entsiegelungen und Sanierungen stärker in den Fokus rücken: Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist ein allgemein anerkanntes Ziel der Südtiroler Raumordnungspolitik und der Plattform Land. Schließlich umfasst der am besten nutzbare Teil des Landes, das sogenannte Dauersiedlungsgebiet, laut Landesinstitut für Statistik Astat nur knapp sechs Prozent der Landesfläche. Im Zusammenhang mit dem Phänomen Flächenverbrauch wird auf die Daten der staatlichen Umweltagentur ISPRA zurückgegriffen. Diese aktualisiert und publiziert die Daten zum „Flächenverbrauch“ (consumo di suolo) jährlich auf Gemeinde- und Landesebene mit einer Vielzahl von Indikatoren.[1]

Abbildung 1

 

Die jährlichen Veränderungsraten der versiegelten Fläche, der sogenannte Flächenverbrauch, wird für ganz Südtirol in Abbildung 1 dargestellt. In den Jahren 2006 bis 2012 wurden demnach jährlich rund 50 ha zusätzlich versiegelt, in den drei Jahren darauf mehr als doppelt so viel. Für 2016 wurde ein Zuwachs von unter 50 ha ermittelt, für das Jahr darauf einer von fast 190 ha. In den Berichtsjahren 2018-2022 liegt der Flächenverbrauch wieder bei rund 50 ha. Über die Gesamtzeit von 13 Berichtsjahren von 2006 bis 2022 ergibt sich ein jährlicher Zuwachs der versiegelten Fläche von rund 75 ha.

Im Klimaplan des Landes Südtirol sind als Ziele die Halbierung des Flächenverbrauchs bis 2023 und ein „netto 0“ Flächenverbrauch im Jahr 2040 definiert.

Am 25. Oktober 2023 wurden die Daten für das Jahr 2022 veröffentlicht.[2] Demnach hat es in Südtirol im Vergleich zu 2021 wiederum einen Gesamtzuwachs an versiegelter Fläche im Ausmaß von 75 ha gegeben. Die versiegelte Gesamtfläche beträgt nun 20.185 ha.

Bei den ISPRA-Daten auf Gemeindeebene zeigt sich, dass die höchsten Zuwächse an Versiegelung zwischen den Erhebungszeitpunkten 2021 und 2022 in den Gemeinden Kiens (+4,4 ha) sowie Vahrn (+3,4 ha), Mühlbach, Mühlwald, Laas, Sterzing, Bruneck, Sand in Taufers, Franzensfeste, Graun, und Villnöss (alle über 2 ha) lagen. In rund einem Drittel der Gemeinden gab es keine Zuwächse beim Flächenverbrauch. Lediglich in einer, nämlich Toblach, sank der Flächenverbrauch (- 0,18 ha).

„Wir möchten die Veröffentlichung der aktuellen Daten, welche vom Institut für Sozialforschung & Demoskopie Apollis für Südtirol analysiert wurden, zum Anlass nehmen, um auf die Notwendigkeit des intelligenten und sparsamen Umgangs mit den begrenzten Flächen in Südtirol hinzuweisen. Nachdem der Flächenverbrauch vorübergehend weniger stark gestiegen ist, ist er nun wieder größer geworden.,“ erklärt Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.

Die nun in allen Gemeinden stattfindende Leerstandserhebung im Zusammenhang mit dem Gemeindeentwicklungsprogramm ist eine Gelegenheit, sich das Thema Flächensicherung stärker bewusst zu machen und neue, intelligente Ansätze beim Flächenverbrauch zu wählen. Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land, betont: „Es ist zielführend, vorrangig bestehende Leerstände zu nutzen und Flächenrecycling anzugehen. Entsiegelung (z.B. bei komplett asphaltierten Flächen wie Parkplätzen usw.) kann Teil der Lösung sein.“

[1] Presentazione Rapporto “Consumo di suolo, dinamiche territoriali e servizi ecosistemici” — Italiano (isprambiente.gov.it) (25.10.2023)

[2] Consumo di suolo, dinamiche territoriali e servizi ecosistemici. Edizione 2023 | SNPA – Sistema nazionale protezione ambiente (snpambiente.it) (25.10.2023)