ONLINE WEITERBILDUNG 2025: INNOVATIV & NACHHALTIG SANIEREN

Im Rahmen des Projekts Nachhaltig Sanieren (SUSMAT) bieten wir kostenlose Online-Weiterbildungen im Februar und März für Fachleute aus Architektur, Handwerk & Bauindustrie:

  • 12/02 – 14:00-17:00 Uhr – MODUL I – Materialien
  • 26/02 – 14:00-17:00 Uhr – MODUL II – Lebenszyklusanalyse
  • 12/03 – 14:00-17:00 Uhr – MODUL III – Netzwerkarbeit
  • 26/03 – 14:00-17:00 Uhr – MODUL IV – Förderungen

Das Programm im Detail sowie die Präsentationen der einzelnen Referent*innen (jeweils nach den einzelnen Webinaren) finden Sie HIER.

Sie können an einem, mehreren oder allen Modulen teilnehmen: Anmeldungen sind bis 10/02/2025 unter diesem Link möglich.

 

Kofinanziert von der Europäischen Union im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI – A Italia-Österreich 2021-2027.

 

Informationen im Sinne des Gesetzes Nr. 124/2017, Art. 1, Absatz 125 ff.

Informationen im Sinne des Gesetzes Nr. 124/2017, Art. 1, Absatz 125 ff.

Bezugsjahr 2024

Bezeichnung Verein

Steuernummer

Bezeichnung Öffentliche Körperschaft Art der Zuwendung Betrag Datum
Plattform Land

94136700211

Handelskammer

Land Südtirol

Gemeinde Jenesien

Gemeinde Jenesien

Gemeinde Mölten

Gemeinde Mölten

Gemeinde Schnals

Mitgliedsbeitrag

Mitgliedsbeitrag

Dienstleistung GEP

Dienstleistung GEP

Dienstleistung GEP

Dienstleistung GEP

Dienstleistung PL-Sanierungsberatung

10.000 €

10.000 €

9.040 €

2.340,79

9.895,33 €

12.674,67

1.220,00 €

16.02.24

24.04.24

26.01.24

08.05.24

08.04.24

20.12.24

20.12.24

Flächenverbrauch auf Rekordhöhe in Italien – auch in Südtirol anhaltender Anstieg

Titelbild: Der Messner Stadl im Zentrum der Gemeinde Mölten wird im Rahmen des Projekts „Nachhaltig Sanieren SUSMAT“ saniert und einer neuen öffentlichen Nutzung zugeführt.

 

Dringender Handlungsbedarf bei Entsiegelung und Flächenrecycling

Pressemitteilung vom 17.12.2024

 

Bozen, Dezember 2024 – Der Flächenverbrauch in Südtirol steigt weiter und bringt die Klimaziele des Landes in Gefahr. Die Plattform Land hat sich die aktuellen Daten der italienischen Umweltagentur ISPRA angeschaut: In Südtirol wurden 2023 weitere 71,11 Hektar versiegelt. Damit beträgt die versiegelte Fläche mittlerweile 20.253 Hektar – das entspricht etwa 2,74 % der gesamten Landesfläche und fast der Hälfte des potenziell besiedelbaren Gebiets. Gleichzeitig wurden in rund der Hälfte der Gemeinden keine Zuwächse verzeichnet, und acht Gemeinden können sogar einen Rückgang der versiegelten Fläche aufweisen.

„Diese Zahlen zeigen deutlich, dass wir beim Flächenschutz noch viel zu tun haben“, warnt Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land. „Der kontinuierliche Anstieg versiegelter Flächen verschlechtert die Lebensqualität, reduziert den Lebensraum für Pflanzen und Tiere und erhöht das Risiko von Hochwasser. Wir müssen jetzt handeln, um unsere Landschaft und die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu schützen.“

Versiegelte Flächen belasten nicht nur die Umwelt, sondern auch das Klima und die Landwirtschaft: Die Aufheizung von Städten, die Verschlechterung der Bodenqualität und die mangelnde Grundwasserneubildung sind nur einige der Folgen. Gleichzeitig bieten Grünflächen wichtige ökologische und soziale Funktionen – von der Klimaregulierung bis hin zu Erholungsmöglichkeiten. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist ein Kernziel der Raumordnungspolitik in Südtirol und der Plattform Land. Immerhin umfasst das Dauersiedlungsgebiet, also die potenziell besiedelbare Fläche, nur knapp sechs Prozent der gesamten Landesfläche (ASTAT).

Beispiel für Aufwertung, Begrünung und nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung am Nassiriya Platz in Bozen.

Leerstände nutzen und entsiegeln – die Lösungen liegen auf der Hand

Um die im Klimaplan Südtirol definierten Ziele – darunter eine deutliche Reduzierung des Flächenverbrauchs – zu erreichen, fordert Matthias Bertagnolli, Geschäftsführer der Plattform Land, ein konsequenteres Vorgehen: „Flächenrecycling ist der Schlüssel. Wir müssen brachliegende und leerstehende Gebäude wieder nutzbar machen, anstatt weitere Flächen zu versiegeln.“

Die laufenden Leerstandserhebungen im Rahmen der Gemeindeentwicklungsprogramme bieten dafür eine wertvolle Grundlage. „Die Gemeinden haben jetzt die Chance, ihre Flächennutzung zu überdenken und nachhaltige Lösungen umzusetzen. Das Ziel ist klar: Wir müssen unseren begrenzten Raum intelligent und zukunftsorientiert nutzen. Sanieren muss immer günstiger sein als ein Neubau auf der grünen Wiese“, so Schatzer.

Wechselhafte Entwicklung des Flächenverbrauchs – aber keine Entwarnung

Die langfristigen Daten zeigen eine wechselhafte Entwicklung des Flächenverbrauchs: Zwischen 2006 und 2012 wurden jährlich etwa 40 Hektar versiegelt. Von 2012 bis 2015 stieg der jährliche Verbrauch auf über 100 Hektar – die intensivste Phase der Flächeninanspruchnahme. Seit 2018 liegt der Zuwachs stabil bei etwa 75 Hektar pro Jahr. Trotz dieser Stabilisierung bleibt die Gesamtentwicklung alarmierend, da die versiegelte Fläche kontinuierlich anwächst.

In rund der Hälfte der Gemeinden wurden keine Zuwächse verzeichnet und in den acht Gemeinden sogar ein Rückgang gemeldet: Salurn, Jenesien, Mühlwald, Kastelbell-Tschars, Innichen, Schlanders, Tiers und Sexten. In anderen Gemeinden sticht der Flächenverbrauch mit bis zu 6 Hektar besonders hervor.

Die Plattform Land appelliert, dem Flächenverbrauch entschlossen entgegenzuwirken. Nur durch nachhaltige Flächennutzung und die Wiederbelebung von Leerständen können die ehrgeizigen Ziele für Klimaschutz und Lebensqualität erreicht werden.

 

Pressemitteilung vom 27.12.2024 zum Flächenverbauch in Südtirol im Jahr 2023 (Daten der italienischen Umweltagentur ISPRA)

NEU! Leitfaden für Sanierung & Förderungen in Südtirol und Italien

Der neue Leitfaden für Sanierung & Förderungen in Südtirol und Italien steht zur Verfügung, sowie auch der Leitfaden für Sanierung & Förderungen im Interreg-Gebiet: staatliche Förderungen in Italien und Österreich und im Detail: Südtirol, Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie Tirol, Salzburg und Kärnten. Diese Förderleitfäden gehen aus der „Vergleichsstudie zu den Förderungen im Bereich der Innenentwicklung“ aus dem Projekt SHELTER von 2022 hervor. Es handelt sich um eine Aktualisierung der Förderungen und Beiträge im Rahmen des Projektes „Nachhaltig Sanieren & Bauen – SUSMAT„, welches durch Interreg VI-A Italien-Österreich 2021- 2027 von der EU gefördert wird.

 

HIER KÖNNEN SIE DIE LEITFÄDEN HERUNTERLADEN:

Leitfaden für Sanierung & Förderungen in Südtirol und Italien

Leitfaden für Sanierung & Förderungen im Interreg-Gebiet: staatliche Förderungen in Italien und Österreich und im Detail: Südtirol, Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie T

 

„Sanieren muss attraktiver sein als ein Neubau auf der grünen Wiese.“

Viele Dörfer und Kleinstädte im Interreg-Gebiet Italien-Österreich stehen vor denselben Problemen: Verfall historisch wertvoller Gebäude, Leerstand im Ortszentrum bei gleichzeitigem Flächenverbrauch auf der grünen Wiese, demographischer Wandel und Abwanderung. Durch die Sanierung von Bestandsobjekten kann diesen Problemen zeitgleich entgegengewirkt werden. Dafür ist eine Reihe von geeigneten Maßnahmen zum aktiven Leerstandsmanagement und zur Ortskernrevitalisierung notwendig. Dabei sind nicht nur die Entscheidungsträger*innen auf nationaler und lokaler Ebene, sondern auch die Bürger*innen selbst gefragt. Diese Studie soll Bürger*innen bei der Sanierung von Bestandsobjekten helfen einen Überblick über die möglichen Förderungen und Anlaufstellen zu erhalten. Entscheidungsträger*innen erhalten einen Überblick über die verschiedenen Förderungen, Beratungsangebote und Maßnahmen zur Ortskernrevitalisierung und können daraus Ideen und Anregungen zur Verbesserung der eigenen lokalen und regionalen Förderungen und Beratungsangebote entnehmen.

Andreas Schatzer, Präsident Plattform Land

 

MENÜ

Nachhaltig Sanieren (SUSMAT)

Online-Weiterbildung

Tag der Innenentwicklung

 

Kofinanziert von der Europäischen Union im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI – A Italia-Österreich 2021-2027.

Herbsttagung „Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“

Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Pensionierungen bei Hausärztinnen sowie Hausärzten und der Fachkräftemangel treffen auf neue Konzepte wie Gendermedizin, Gesundheitszentren und digitale Apotheken. Die Herbsttagung der Plattform Land gibt einen aktuellen Überblick, vergleicht regionale Ansätze und zeigt innovative Lösungsmodelle auf. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit wnet networking women statt.

Herbsttagung Plattform Land 2024
GESUNDHEITSVERSORGUNG IM LÄNDLICHEN RAUM
Donnerstag, 21. November 2024
18:00 bis 20:30 Uhr
im Rathaus Sterzing, Vigil Raber Saal

REFERATE
Gesundheitsversorgung am Land, Theresa Geley, Landesdirektion Gesundheit Tirol
Gesundheitszentren, Bernd Leinich, Gesundheitsfonds Steiermark
Gendermedizin, Dr.in Sigrid Lun, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie am Zentrum für psychische Gesundheit Brixen

PRESSEMITTEILUNG vom 21.11.2024

Das PROGRAMM der Herbsttagung finden Sie HIER.

Mit freundlicher Unterstützung von

Plattform Land setzt neue Akzente für 2025

Fokus auf nachhaltiges Bauen und Sanieren und Entwicklung des ländlichen Raums

Bozen, 23. Oktober 2024 – Auf ihrer Herbst-Mitgliederversammlung hat die Plattform Land verschiedene Möglichkeiten der Förderung der ländlichen Entwicklung in Südtirol besprochen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Herbsttagung 2024, abgeschlossene und neue Projekte sowie die inhaltliche Ausrichtung für das kommende Jahr.

Die Herbsttagung 2024 wird am 21. November in Sterzing stattfinden und sich der „Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“ widmen. Sie findet in Zusammenarbeit mit wnet networking women statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr mit drei Impulsreferaten und einem Dialogforum mit Fachleuten und Publikum. Den Abschluss bildet ein Kabarettauftritt von Ingrid Lechner und ein Resümee durch Landesrat Hubert Messner.

Das Jahresthema 2025 wird „Sanieren und nachhaltig Bauen im ländlichen Raum“ sein. „Dieses Thema wird in Verbindung mit dem laufenden Leuchtturmprojekt SUSMAT und der Minderung der Bodenversiegelung behandelt“, erklärte Andreas Schatzer, der Präsident der Plattform Land. Das Leuchtturmprojekt SUSMAT konzentriert sich auf nachhaltiges Bauen und Sanieren und umfasst berufsgruppenübergreifende Schulungen sowie Modellsanierungen in Südtirol und Österreich.

Zusammen mit den Partnern Kollektiv 2020 und Apollis betreut die Plattform Land derzeit die vier Gemeinden am Tschögglberg – Hafling, Jenesien, Mölten und Vöran – bei der Umsetzung des Gemeindeentwicklungsprogramms. Derzeit läuft die Ausarbeitung des programmatischen Teils, wobei die Plattform Land den partizipativen Prozess moderiert. „Alle Gemeinden Südtirols müssen im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogramms eine Leerstandserhebung durchführen. Potenzial liegt hier im Bereich des Leerstandsmanagements“, so Matthias Bertagnolli, der Geschäftsführer der Plattform Land. Leerstandsmanagement geht über die Erfassung hinaus und schließt die Verwaltung und Wiederinwertsetzung von leerstehenden Gebäuden und Immobilien mit ein. Ziel ist es, diese ungenutzten Räume wieder nutzbar zu machen, eine weitere Versiegelung sowie Zersiedelung zu vermeiden und die Attraktivität sowie Lebensqualität in Gemeinden zu erhöhen.

Die Plattform Land hat sich der Initiative „no woman no panel“ angeschlossen, um die Sichtbarkeit und Beteiligung von Frauen in allen Gremien und Veranstaltungen zu fördern.

BILDNACHWEIS

Das Mesnerhaus in Anras (A) ist ein leerstehendes historisches Gebäude, das im Rahmen des Projekts SUSMAT nachhaltig saniert wird.

Quelle: Simon Profanter/Plattform Land

Innovative Köpfe für Südtirol gesucht: Wettbewerb um 30.000 Euro startet

„Gemeinsam für unsere Zukunft“ startet am 1. Oktober: Deine Idee für ein nachhaltiges Südtirol kann gewinnen!

Habt ihr eine innovative Idee, die Südtirol ökologisch, sozial oder wirtschaftlich nachhaltiger macht? Dann ist jetzt eure Chance gekommen! Der Wettbewerb „Gemeinsam für unsere Zukunft“, ausgerichtet von den Südtiroler Raiffeisenkassen und der Plattform Land, sucht nach genau solchen Projekten. Ab dem 1. Oktober startet der Wettbewerb, bei dem insgesamt 30.000 Euro auf die besten Ideen warten.

Nachhaltigkeit trifft Innovation – und eure Ideen können Teil davon sein

Ob Einzelperson, Startup, Verein oder Unternehmen – alle, die in Südtirol ansässig sind, können teilnehmen. Und es geht um viel mehr als nur finanzielle Unterstützung: Eure Ideen könnten die Zukunft Südtirols mitgestalten! „Die Raiffeisenkassen setzen seit jeher auf das Prinzip der gemeinsamen Stärke“, erklärt Robert Zampieri, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol. „Unser Ziel ist es, lokale Kreisläufe zu stärken und dem Geld eine sinnvolle Richtung zu geben – hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.“

Warum deine Idee wichtig ist

Dieser Wettbewerb wird nicht nur von Raiffeisen, sondern auch von der Plattform Land unterstützt, einer Organisation, die für die Entwicklung lebendiger ländlicher Räume kämpft. Matthias Bertagnolli, Geschäftsführer der Plattform Land, betont: „Wir wollen, dass die eingereichten Ideen nicht nur innovativ sind, sondern auch auf andere Gebiete übertragbar. So entstehen Projekte, die wirklich etwas verändern können.“

So einfach geht’s: Nehmt teil und gewinnt bis zu 15.000 Euro

Teilnahmeberechtigt sind Einzelpersonen ab 18 Jahren, Startups, Unternehmen, Vereine, Genossenschaften, Interessensgemeinschaften und öffentliche Verwaltungen. Du hast bis zum 31. Dezember 2024 Zeit, dein Projekt einzureichen. Die Preisverleihung findet im März 2025 statt, und es winken attraktive Gewinne: Der erste Platz erhält 15.000 Euro, der zweite 10.000 Euro und der dritte 5.000 Euro.

Jetzt ist die Zeit, eure Idee in die Tat umzusetzen und Südtirol gemeinsam nachhaltiger zu machen. Informiert euch und macht mit: Alle Details findet ihr unter www.raiffeisen.it/wettbewerb-nachhaltigkeit.

Verpasst nicht die Gelegenheit, Teil der Lösung zu sein – „Gemeinsam für unsere Zukunft“ wartet auf eure Ideen!

Von der Theorie zur Praxis: Lehrfahrt zum nachhaltigen Bauen und Sanieren

Historische Bauernhäuser, innovative Dämmstoffen: Wie Nachhaltigkeit im Bauwesen gelebt wird

Am 5. September 2024 unternahm die Plattform Land eine Lehrfahrt nach Belluno und Osttirol im Rahmen des EU-Projekts SUSMAT, um die Möglichkeiten und Vorteile nachhaltigen Bauens und Sanierens hautnah zu erleben. Die Exkursion führte Fachleute aus Architektur, Handwerk und Bauindustrie zu beeindruckenden Praxisbeispielen, die zeigen, dass ökologische Bauweisen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ästhetisch ansprechend und wirtschaftlich attraktiv sein können.

Die Lehrfahrt begann in San Vito di Cadore, Belluno, wo EURAC Research die Ergebnisse ihrer umfassenden Recherche zu nachhaltigen Baumaterialien präsentierte. Bald wird eine Datenbank mit 185 ökologischen Materialien, einschließlich detaillierter Factsheets und einer Liste der Hersteller, online zugänglich sein. Dieses neue Tool wird Planern, Architekten und Handwerkern wertvolle Unterstützung bei der Auswahl umweltfreundlicher Baustoffe bieten.

Ein besonderer Höhepunkt der Exkursion war der Besuch bei Villgrater Natur in Innervillgraten. Das traditionsreiche Unternehmen verarbeitet rund ein Drittel der österreichischen Schafwolle zu hochwertigen Produkten – von Wollprodukten über Schlafsysteme bis hin zu innovativen Dämmstoffen. Während des Besuchs führte die Freiwillige Feuerwehr Innervillgraten einen Brandschutztest durch, bei dem verschiedene Dämmmaterialien auf ihre Feuerbeständigkeit geprüft wurden. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Während synthetische Materialien wie EPS und XPS innerhalb weniger Sekunden schmolzen und giftigen Rauch entwickelten, blieben Gipskarton- und Holzfaserplatten stabil. Besonders überraschend war, dass die Woll-Dämmung gar nicht entflammte – ein klarer Beweis für die Sicherheit und Nachhaltigkeit natürlicher Baustoffe.

Anschließend führte die Lehrfahrt nach Anras, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein saniertes Bauernhaus besichtigen konnten, das unter Denkmalschutz steht und heute als Gastbetrieb genutzt wird. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie historische Gebäude durch behutsame Sanierung eine neue, moderne Nutzung finden können. Darüber hinaus wurde ein weiteres denkmalgeschütztes Messnerhaus besichtigt, das im Rahmen von SUSMAT saniert werden soll. Hierbei waren die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Planung eingebunden und haben sich für die Einrichtung eines Cafés mit Hofladen ausgesprochen.

Die Exkursion bot nicht nur wertvolle Einblicke in die Praxis des nachhaltigen Bauens, sondern auch reichlich Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Ein Gespräch während der Fahrt zeigte, dass auch die Teilnehmenden selbst spannende Erfahrungen im nachhaltigen Bauen mitbrachten. So erzählte Stefan Neulichedl, der Busfahrer, stolz von seinem Leben in einem Niedrigenergiehaus in Völser Aicha. „Das war eines der ersten Niedrigenergiehäuser in Südtirol. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für naturnahes Bauen, auch wenn es damals viele Vorbehalte gab – von Holzwurm bis Insektenbefall. Aber ich würde diese Entscheidung jederzeit wieder treffen,“ berichtete er der Gruppe.

Diese Lehrfahrt hat gezeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ein Trend, sondern eine zukunftsweisende Praxis ist, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz und ästhetischem Anspruch vereint. Das von INTERREG Italien-Österreich kofinanzierte Projekt SUSMAT hat sich das Ziel gesetzt, nachhaltiges Bauen und Sanieren zu fördern. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung ökologischer Materialien und der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Federführend geleitet wird das Projekt von EURAC Research in Südtirol, unterstützt von Partnern wie der Plattform Land, dem Innovationscluster VIVIUS, Confartigianato Belluno und dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR).

Tag der Innenentwicklung | 05/09/2024 | Nachhaltiges Bauen & Sanieren

Im Rahmen des EU-Projekt SUSMAT laden wir Fachleute aus Architektur, Handwerk & Bauindustrie sowie alle Interessierten ein, zum übergemeindlichen

Tag der Innenentwicklung am 05.09.2024

  • Besichtigung Sanierungsobjekt
  • Architektenführung
  • Nachhaltige & innovative Materialien
  • Brandschutztest

Verbindliche Anmeldung HIER bis 28.08.2024.

Kostenlose Teilnahme für max. 30 Personen.

 

PROGRAMM

  • 07:00 Gemeindenverband, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen
  • 09:30 San Vito di Cadore, Hotel Marcora
  • Kaffeepause
  • 12:00 Villgrater Natur, Innervillgraten
  • Mittagspause
  • Brandschutztest
  • 15:00 Mesnerhaus, Anras
  • 16:00 Rückfahrt
  • 17:30 San Vito di Cadore
  • 20:00 Gemeindenverband, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen

 

HIER können Sie das Programm als PDF herunterladen.

 

Weitere Informationen zum EU-Projekt SUSMAT finden Sie auf der entsprechenden Unterseite: www.plattformland.org/susmat

Neue Chancen für alte Gebäude: Fachkundige Sanierungsberatung im Herbst 2024

Anmeldungen zur Plattform-Land- und Bauernhaus-Sanierungsberatung bis 20. September möglich.

  • Interessierte Bäuerinnen und Bauern können sich für die Bauernhaus-Sanierungsberatung unter www.sbb.it/de/service/projekte anmelden.
  • Alle anderen Bürgerinnen und Bürger sowie Gemeinden können sich per E-Mail an info@plattformland.org wenden oder die Checkliste online ausfüllen und die geforderten Unterlagen zusenden. Alle Infos finden Sie unter: www.plattformland.org/sb.

Die Plattform-Land- und Bauernhaus-Sanierungsberatung starten im Herbst 2024 eine neue Runde ihrer Sanierungsberatung für Private und Gemeinden. Dieses Programm, unterstützt von der Stiftung Südtiroler Sparkasse und dem Südtiroler Bauernbund in Zusammenarbeit mit der Kammer der Architekten, zielt darauf ab, bestehende Bausubstanz zu erhalten sowie deren Energieeffizienz und Wohnkomfort zu erhöhen.

Das Programm unterstützt nicht nur die Wiederbelebung leerstehender Gebäude, sondern fördert auch innovative Geschäfts- und Wohnmodelle wie Pop-up-Stores, Cohousing, Coworking und Mehrgenerationenhäuser. Gemeinden sollten darauf achten, dass ihre Sanierungsprojekte Vorbildcharakter haben, um auch die Vorteile von sanierten Gebäuden vermehrt hervorzuheben. Außerdem ist mit den neuen EU-Gebäuderichtlinien, welche die vollständige Dekarbonisierung des gesamten Gebäudebestands bis 2050 vorsehen, dieses Angebot der Sanierungsberatung aktueller denn je. Die neuen EU-Richtlinien fordern von den Mitgliedsstaaten, die Renovierungsrate bestehender Gebäude bis 2030 zu verdoppeln. Aus diesem Grund hat das Land Südtirol die Förderungen für den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und die Steigerung der Energieeffizienz sowie den sogenannten „Kubaturbonus“ bis 2026 verlängert. Neu sind Beiträge für den Austausch alter Holzheizungen ab einer Leistung von 35 Kilowatt, welche mit der staatlichen Förderung „Conto Termico“ kumulierbar und somit bis zu einem maximalen Prozentsatz von 90 Prozent gefördert werden. Eine Übersicht zu allen Förderungen von Staat und Provinz finden Sie im „Förderleitfaden Südtirol“ unter SHELTER | Plattformland.

Die vollständige Pressemitteilung können Sie HIER nachlesen.