Potentiale für die Regionalentwicklung – mit Fokus auf Frauen (und Männer)
Der überregionale Austausch mit verschiedenen Regionalentwicklungsorganisationen in Österreich und Deutschland stand im Mittelpunkt einer Lehrfahrt, die von der Plattform Land mit Unterstützung der Handelskammer Bozen und Eurac Research kürzlich organisiert wurde. Ein besonderer Fokus lag bei der Bewältigung von gemeinsamen Herausforderungen im Rahmen der Sicherung sowie des Ausbaus der Lebensqualität für Frauen (und Männer).
Lienz, Bischofshofen, Kreuth und Steinach am Brenner in zwei Tagen: Das Programm der Lehrfahrt, bei der zwanzig Vertreter der Plattform Land, der öffentlichen Hand, der Forschung sowie der Unternehmerverbände und Gewerkschaften teilgenommen haben, hatte es in sich – vier Stationen in vier unterschiedlichen Regionen mit sehr ähnlichen Herausforderungen.
Neben der Vorstellung und dem Austausch hinsichtlich Aktivitäten in den Bereichen Mobilität, Wirtschaftsförderung und Klimawandelanpassung wurde das Hauptaugenmerk auf Projekte gelegt, die die Rolle der Frauen in ländlichen Regionen stärken und diese unterstützen. (Kinder)Betreuung, Möglichkeiten der verstärkten Eingliederung von Frauen in Entscheidungspositionen in Politik und Wirtschaft sowie spezifische Mentoringprogramme wurden erläutert. „Männer werden hierbei keinesfalls als Antagonisten, sondern als Mitunterstützer gesehen“, sagte Gina Streit, Mitarbeiterin des Regionsmanagement Osttirol sowie Verantwortliche des Lehrganges „Nüsse knacken – Früchte ernten – FrauDi!“, der junge Frauen auf dem Weg in verantwortungsvolle Positionen stärken soll.
Lebens- und Zukunftsperspektiven für Frauen auf dem Land sind Schwerpunkte der LEADER-Projekte „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“, sowie „Women.to.ring: Frauen.Wissen.Zukunft 2020/22“. Beide Projekte werden von dem Verein „Kokon – Beratung + Bildung für Frauen“ betreut.
Die Zukunft des Arbeitens und Urlaubens im ländlichen Raum wurden beim Treffen mit der Coworkation-Alps-Vorstandsvorsitzenden Veronika Engel in Kreuth in Bayern diskutiert, während der Fokus bei der Ökomodellregion Miesbacher Oberland, geführt von Stephanie Stiller, sowie bei der Naturkäserei Kreuth (Vorstands-Vorsitzende: Sophie Obermüller) auf der Einbindung von regionalen Produkten und der Stärkung von regionalen Wirtschaftskreisläufen liegt.
Auf der Rückreise wurde dann beim Regionalmanagement Wipptal ein Zwischenstopp eingelegt, bei dem die Geschäftsführerin Sabine Richter sowie Angelika Koidl, Geschäftsführerin EKIZ Wipptal sowie Leiterin des Freiwilligenzentrums über die Projekte „Marjam – Patinnen für geflüchtete Frauen im Wipptal“, „Wipptaler Ferienexpress vom Verein Sternschnuppe“, “Eltern-Kind Zentrum Wipptal“ sowie „Innovative Kinderbetreuung – Wunschoma/Wunschopa“ berichteten.
„Die Lehrfahrt konnte eindrucksvoll vermitteln, dass ländliche Regionen zwar damit begonnen haben, sich verstärkt mit der Erhöhung der Lebensqualität von Frauen (und Männern) zu beschäftigen, es jedoch noch Einiges zu tun gibt. Ein gegenseitiger Austausch zwischen den Regionen ist hier sehr wertvoll, da auf Basis dieses gemeinsamen Ziels alle voneinander lernen können“, sagte Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.