Plattform Land befürwortet Finanzzusagen für Co-Working-Räume

Mitte September wurde im Südtiroler Landtag ein Antrag der Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner zur finanziellen Förderung der Co-Working-Räume behandelt. Die Plattform Land hat den Antrag zur konkreten Unterstützung des Co-Working im ländlichen Raum unterstützt, da dadurch die Peripherie aufgewertet wird, Arbeitsplätze wohnortnah geschaffen und Familien und Pendlern bessere Arbeitseinteilungen geboten werden.

„Nach den Erfahrungen der letzten Monate mit neuen Online-Werkzeugen und Arbeitsformen wird die Bedeutung des Co-Working gerade auch im ländlichen Raum immer deutlicher“, sagt Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.

„Auch hochqualifizierte Menschen, darunter insbesondere auch junge Frauen bzw. Familien haben hierdurch bessere Chancen vor Ort ihrer Tätigkeit nachzugehen. Zudem trägt die Reduktion des Pendlerverkehrs zur Nachhaltigkeit bei“, betont die Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner.

Co-Working-Räume ermöglichen das flexible Arbeiten in Gemeinschaftsbüros, sind oftmals Ausgangspunkt für innovative Geschäftsideen und fördern den Austausch untereinander im Gegensatz zum Homeoffice. Die Einrichtung von Co-Working-Räumen schafft und erhält Arbeitsplätze gerade in der Peripherie und setzt Impulse in der Umgebung, welche diese attraktiver machen, ist die Plattform Land überzeugt.

Bereits im Februar 2020 verabschiedete der Südtiroler Landtag einen Grundsatzbeschluss zum Co-Working. Die Plattform Land hat sich in der Zwischenzeit mit weiteren Akteuren, wie der Startbase in Bruneck oder der BASIS in Schlanders ausgetauscht und auch international die gestiegene Nachfrage nach neue Arbeitsformen wie dem Co-Working beobachtet. Nicht zuletzt gibt es aktuell in mehreren Südtiroler Gemeinden, davon eine im Rahmen einer INTERREG Kooperation mit der Plattform Land, Pläne bzw. erste Schritte einen Co-Working-Raum einzurichten. Allerdings sind diese Kosten nicht allein von der Gemeinde bzw. den Betreibern zu stemmen.

„Für Co-Working-Räume eignen sich besonders leerstehende Gebäude, die derzeit von der Plattform Land im Rahmen des Leerstandsmanagements erhoben werden. Dadurch werden Leerstände wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt“, unterstreicht Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land. Hierbei bedarf es einer konkreten Finanzierung. Die Plattform Land hat einen Finanzierungsplan ausgearbeitet: Kernpunkt ist ein Führungskostenzuschuss von 50% in den ersten Jahren sowie die Ausstattung mit dem schnellen Internet durch das Land für Co-Working-Räume. Eventuelle räumliche Adaptierungen bei einem Leerstand können durch die Gemeinden erfolgen. Diese Finanzierung soll auch für Co-Working-Räume beim Co-Workation (eine Kombination von Co-Working und Urlaubsangeboten) sowohl für öffentliche wie private Betreiber gelten. Voraussetzung für die Förderung ist der Zugang für alle Interessierten aus der Bürgerschaft.

„Die Plattform Land steht zudem gerne als Ansprechpartner für interessierte Gemeinden aus dem ländlichen Raum zur Verfügung, die einen solchen Co-Working-Raum einrichten wollen“, sagt Höllrigl. Nun liegt es an der Landespolitik, den Schritt von der grundsätzlichen zur konkreten Unterstützung zu gehen.

Am 17. September 2020 hat nun der Südtiroler Landtag die Förderung der Co-Working-Räume beschlossen und zwar aufbauend auf den Beschlussantrag zu den „Coworking-Spaces für Südtirols Dörfer“ aus dem letzten Jahr, die Errichtung von „Coworking-Spaces“ und Gemeinschaftsbüros im Leerstand oder auf verfügbaren Flächen bestehender Betriebe in ländlichen Gemeinden Südtirols durch einen durch die Landesregierung zu definierenden Startbeitrag finanziell zu unterstützen.

Im Archivbild von Februar 2020: v.l.n.r. Geschäftsführer Ulrich Höllrigl, Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner, Präsident Andreas Schatzer